Am 24.07.1899 weihte die am 21.11.1888 gegründete Sektion Osnabrück am Talschluss des Großelendtals in den Kärntner Hohen Tauern zwischen Ankogel und Hochalmspitze die erste Osnabrücker Hütte (2022 m) ein.
Die Empfehlung für das obere Maltatal kam von Frido Kordon, Apotheker in Gmünd und Obmann des „Gaus Gmünd“ der Sektion Klagenfurt des DuOeAV, aus dem 1897 die Sektion Gmünd (heute Gmünd-Lieser-Maltatal) hervor ging.
Das Grundstück erwarb die Sektion von den Elendalmbauern, die dort bereits die Großelendhütte, eine Viehhalterhütte, unterhielten. Seither ist die Sektion Osnabrück Haus- und Grundstückseigentümer des höchstgelegenen Hauses Osnabrücks.
Der Erste Weltkrieg begann am 28. Juli 1914 mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien, der das Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914 und die dadurch ausgelöste Julikrise vorausgegangen waren. Er endete am 11. November 1918 mit dem Sieg der aus der Triple- Entente (Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland, Frankreich und Nordirland) hervorgegangenen Kriegskoalition. Etwa 17 Millionen Menschen verloren dadurch ihr Leben. Während des Weltkrieges und in den Jahren unmittelbar danach war die Hütte nicht bewirtschaftet. Im Jahr 1922 wurde die Hütte wieder geöffnet und Hubert Feistritzer übernahm die Bewirtschaftung.
Die Osnabrücker Hütte erfreut sich steigender Besucherzahlen, so dass sie erweitert werden soll. Mitten in die Planungen trifft im März 1929 die Nachricht aus Kärnten ein, dass die Hütte im Winter durch einen Lawinenabgang vom Schwarzhorn vollständig zerstört worden ist. Unverzüglich geht der Sektionsvorsitzende Rechtsanwalt und Notar Heinrich Hammersen an die Forcierung eines Neubaus heran. Nach den Plänen des Osnabrücker Architekten Lother Gürtler wird der Bau schon 1930 begonnen.
Am 16. August 1931 kann die neue nunmehr aus massivem Naturstein errichtete Hütte an lawinensicherer Stelle, ganz in der Nähe des alten Hüttenplatzes, eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben werden. Im Gegensatz zur alten aus Holz gebauten Hütte, die ein Satteldach hatte, ist die neue mit einem Pultdach versehen. Dadurch können Lawinen über das Dach hinweggleiten und weniger Schaden anrichten. Der Balkon wurde nicht verwirklicht.
Beschlagnahme und Rückgabe
1945 lösen die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges den Deutschen Alpenverein auf und verbieten auch die Tätigkeit in den Sektionen. Die in Österreich gelegenen Hütten der deutschen Alpenvereinssektionen, also auch die Osnabrücker Hütte, werden beschlagnahmt und der Verfügung der Eigentümer entzogen.
Am 15. Juli 1956, an dem in Gmünd anläßlich des Hüttenjubiläums die bereits sechs Jahrzehnte bestehende Freundschaft neu besiegelt wurde, erfolgte die symbolische Übergabe des Hüttenschlüssels an die Sektion Osnabrück, die nun wieder Eigentümer der Hütte wurde.
1978 wird die „Malta-Hochalm-Straße“ als Mautstraße eröffnet. Der Versorgungsweg am Nordufer des Stausees reicht an die Osnabrücker Hütte heran. Der Fußweg zur Hütte durch das Maltatal verkürzt sich von bislang 6 Stunden auf nur noch 2 Stunden. Damit war zu erwarten, dass sich die „ruhige“ Hütte, die überwiegend von Bergsteigern genutzt wurde, in ein Ziel vieler Tagesbesucher verändern würde. Darauf musste die Sektion reagieren. Mitte der 70er Jahre wurden von der Elendalmgenossenschaft etwa 500 qm Grund hinzuerworben, um die Terrasse vergrössern zu können. Anschließend folgte der Bau einer Kläranlage als Voraussetzung für die geplante Erweiterung der Toilettenanlagen. Bei der Hüttenfeier im August 1978 zum 90jährigen Jubiläum der Sektion Osnabrück wird der Grundstein für den Erweiterungsbau der Hütte gelegt, der am 02. August 1981 eingeweiht wurde. Im Erdgeschoss befindet sich der Winterraum, im oberen Geschoss die Räume für die Hüttenwirte und das Personal.
Von 1994 bis 1996 erfolgte eine Umweltsanierung der Hütte mit Bau einer Abwasserreinigung, Wasseraufbereitung und eines Kleinkraftwerks.
2001 wurde hinter dem Damen-WC-Raum der Trockenraum in den Hang gebaut und fertiggestellt. Trotz des Ankaufs einer Turbine mit der niedrigsten Kapazität war noch freie Energie vorhanden, die die notwendige Wärme für den Trockenraum brachte. Für die Wärmeversorgung entstanden somit keine weiteren Kosten.
2005 wurde der Osnabrücker Hütte das Umweltgütesiegel der Alpenvereine verliehen.
Hüttenwirte/Hüttenwirtinnen
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