Anfang des Jahres 1996 hatte der Sektionsvorstand die Neuverpachtung der Osnabrücker Hütte ausgeschrieben, da es keine Nachfolge seitens der Familie Feistritzer-Welz gab. Nach intensiven Gesprächen mit mehreren Bewerbern entschied man sich noch im September des Jahres für die Hüttenwirtsleute Anneliese Fleißner und Herbert Unterweger, die das Arthur-von-Schmid-Haus im Dösener Tal bei Mallnitz bewirtschafteten und ein gutes Renommee hatten, wie sich der Sektionsvorstand im Sommer 1996 selbst davon überzeugen konnte. Die 98 Jahre währende Ära Feistritzer-Welz endete am 12. Oktober 1996 mit der Übergabe der Hütte an Anneliese und Herbert.
Die Stromversorgung war gerade von Gas auf Wasserkraft zeitgemäß und umweltgerecht umgestellt worden. Herbert erwies sich als technisch versierter Hüttenpächter und Anneliese bewies ihre Fähigkeiten im Hütten- und im Küchenmanagement (ihr schmackhafter Schweinsbraten ist inzwischen bekannter denn je). Sie setzte das Projekt „So schmecken die Berge“ mit ihrem Angebot von aus der Region stammenden Speisen und Getränken um und trug damit wesentlich dazu bei, dass die Osnabrücker Hütte seit 2005 mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine ausgezeichnet ist. Die Voraussetzungen werden alle fünf Jahre geprüft.
Tragisch begann für Anneliese das Jahr 2013. Ein Unglücksfall nahm ihr ihren Herbert und beider Sohn Lukas den Vater. Trotz des Verlustes führt sie die Hütte weiter, unterstützt von ihrer Familie, ihren Freunden und auch von ihrem jetzigen Ehepartner Peter.
Die Sektion Osnabrück dankt Anneliese Fleißner für ihr großes Engagement, das die Osnabrücker Hütte heute zu einem bekannten und beliebten Anziehungspunkt für viele Bergfreunde werden ließ und läßt.
Helmut Rathmann Erster Vorsitzender
Erläuterung zum Bild: US 78 Dez. 96 – Günter Niedergesäß, damaliger Schatzmeister, 12. Oktober 1996 - „Anneliese Fleißner und Herbert Unterweger freuen sich auf die Bewirtschaftung der Osnabrücker Hütte